Die Mehrheit neuer Besucher gelangt über Suchmaschinen oder verweisende Websites auf die Startseite meiner Website. Von da aus lernen sie das Unternehmen oder den Shop genauer kennen. Besonders wichtig um den potentiellen Neukunden für sich zu gewinnen ist es, sofortiges Vertrauen auf der Einstiegsseite zu schaffen und herauszustellen, was das Unternehmen besonders macht und wodurch es sich vom großen Wettbewerb abhebt.
Daher sollten Vorteile und USPs sowie vertrauensbildene Elemente im sichtbaren Bereich der Startseite geschaffen werden. Zalando hat es vorgemacht und diese Inhalte im Headbereich angesiedelt. Dies ist besonders vorteilhaft, weil diese, egal auf welcher Seite sich der Nutzer befindet, sichtbar sind. Und der Header erzielt meist als Erstes die Aufmerksamkeit der User:
Daher bezeichnet man diesen speziellen Headbereich als den Conversion Header. Er enthält USPs und/oder vertrauensbildende Elemente wie Gütesiegel und Zertifikate im Headbereich der Seite. Dadurch wird das Vertrauen der Nutzer in beispielweise den Onlineshop größer und das Gefühl der Sicherheit wächst, was zur Folge hat, dass sie lieber bei diesem Unternehmen kaufen als bei der Konkurrenz, die möglicherweise mit nichts Derartigem aufwarten kann.
Eine Studie von der Initiative D21 und des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh), welche von TNS Infratest durchgeführt wurde, belegt auch, dass 76% der Nutzer wenigstens ein Online-Gütesigel kennen und Shops mit diesen Siegeln auch als seriöser, schneller und kundenfreundlicher empfunden werden. Besonders wichtig, so die Studie weiterhin, sind Vertrauenssymbole, wenn man per Vorkasse bezahlen muss, den Shop vorher noch nicht kannte oder man einen größeren Warenwert bestellt.
Trustsymbole im Allgemeinen und der Conversion Header können also zur Steigerung der Conversion Rate beitragen. Dass dieses Potential noch viel zu selten genutzt wird zeigt meine Studie “Der Conversion Header – USPs und vertrauensbildende Elemente im sichtbaren Bereich platzieren“, welche ich bei TRG The Reach Group im Septemer 2012 durchgeführt habe.
Inzwischen sind einige Monate vergangen und beim Surfen durchs Netz habe ich das Gefühl, dass mehr und mehr Unternehmen von der Möglichkeit des Conversion Header Gebrauch machen. Daher wird es zu einem späteren Zeitpunkt wohl eine Neuauflage geben. Im September letzten Jahres setzten lediglich 10% der untersuchten Onlineshops Vorteile im Header und 7% Gütesiegel im Headbereich ein. Unter den Unternehmen, die mit beiden Inhalten warben, befand sich auch Zalando. Mittlerweile haben sie ihren Headbereich leicht geändert und die Vorteile sind noch weiter nach oben gewandert:
Zalando hat diesen Bereich vermutlich getestet und ihn daraufhin verändert. Denn auch beim Conversion Header gilt, dass man diesen Testen sollte, um für seine Seite die beste Variante herauszufinden.
Ich kann allen Shop- und Webseitenbetreibern nur empfehlen, diese Chance des Conversion Header zu nutzen, Gütesiegel einzusetzen und eindeutige Vorteile zu benennen, die das Unternehmen von der Konkurrenz abheben!
Hallo Julia,
mal abgesehen davon, dass ich etwas völlig anderes gesucht habe, finde ich deinen Blog und speziell den Artikel echt gut.
Viele Grüße nach HH – ein ehemaliger Kommilitone 🙂
Hallo Matthias,
vielen Dank für das Lob und Grüße zurück!
Ich spreche mich ganz klar gegen den Einsatz von sog. Gütesiegeln aus. Die Gütesiegel sind zum einen eine Momentaufnahme (bereits im nächsten Monat kann ein wichtiges Update auf Servern vergessen werden o. ä.). Im Ladengeschäft erkundigt sich auch kein Käufer nach der Ehrbarkeit des Inhabers.
Die namhaften und glaubwürdigen Siegelvergeber lassen sich das fürstlich belohnen. Diese Kosten kann man aber nicht ohne weiteres auf den Kunden umlegen, weil der Kunde an erster Stelle immer noch den günstigsten Preis sucht (davon kann ich ein Lied singen).
Und (!): Eine namhafte Institution hat einmal ein Finanzunternehmen mit einem “Gütesiegel” versehen, was deren Nutzer wegen falscher Produkte teuer zu stehen kam. Gütesiegel sind in meinen Augen nur Geldschneiderei. Vielmehr sollte man dem Nutzer auf andere Weise klar machen, dass man ehrbar ist.
Im Übrigen: Wer schützt mich gegen unlautere Kunden (außer Creditreform)?! Vielmehr sollte der Nutzer mit einem Gütesiegel den Shop betreten und dann bin ich bereit, ihm auch entgegen zu kommen. Klingt utopisch? Sollte aber die Norm sein. Im Kaufhaus muss ich auch erst die Ware zahlen, bevor ich sie mein Eigen nennen kann.